Standpunkt: Richtiger Schritt
Standpunkt: Richtiger Schritt

Standpunkt: Richtiger Schritt

Auch wenn das Getöse groß ist, der Schritt eine befristete (!) Senkung der Mehrwertsteuer auf den in Deutschland üblichen geringeren Satz zu senken, geht in die richtige Richtung (7% gilt für alle Produkte mit dem geringeren Satz wie Taxifahrten, Lebensmittel und Bücher)!

Rechenbeispiel: Gaspreis pro Monat für eine Wohnung mit Gasboiler erhöht sich von 200 Euro auf 330 Euro. In den 330 Euro sind 62,70 Euro MWSt enthalten. Wird sie auf 7% gesenkt, sind es nur noch 23,10 Euro. Also sind 306,90 Euro zu bezahlen. Da das Gas noch immer deutlich teurer als vorher ist, bleibt der Anreiz zum Einsparen, aber die Erhöhung von 65% geht runter auf 53%. Der Staat nahm vor der Erhöhung 38,00 Euro an MWSt ein, nach der Absenkung auf 7% sind es trotz der erhöhten Preise nur 21,48 Euro. Da aber die Mehreinnahmen alle Produkte und nicht nur Gas umfassen, wird also insgesamt aus den Staatsmehr-(!)-einnahmen durch höhere Preise ein gewisser Teil für Entlastungen aufgewandt

Wichtige Punkte:

1. Die Mehrwertsteuer (MWSt) zahlen alle für ihren Verbrauch, also auch die Menschen mit geringem Einkommen, die kaum oder keine Einkommenssteuer zahlen.

2. Angesichts des stark gestiegenen Gaspreises nimmt der Staat mehr MWSt ein, er ist also ein ‚Inflationsgewinnler‘. Wenn er gerade die MWSt zur Entlastung einsetzt ist das richtig. Jedenfalls wird eine Entlastung pro Haushalt von ca 500 Euro pro Jahr erzielt.

3. BILD Fernsehen konnte sich gestern gar nicht einkriegen, es wurde unterstellt, dass die Steuersenkung nur für die Gasumlage gelten solle und der Bundesregierung Blödheit unterstellt. So wird über richtige Maßnahmen falsch berichtet (die Gassenkung gilt für den Gaspreis und nicht nur die damit verglichen kleine Umlage) und skandalisiert (warum eigentlich?).

4. Diese Maßnahme ist vielleicht ein wesentlicher Teil der angekündigten Entlastngsmaßnahmen. Die weiteren Maßnahmen sollten am besten Zahlungen pro Kopf sein.

Lesen Sie hier mehr.