Der 35. Rote Tisch fand – mit viel Abstand an der frischen Luft –im Garten des Bürgerbüro statt. Als Gast begrüßte Matthias Kollatz, Daniela Ortmann. Sie ist die Vorsitzende des Hauptpersonalrates und verantwortlich für fast 140.000 Angestellten des öffentlichen Dienstes in Berlin. Der Hauptpersonalrat befasst sich mit vielen verschiedenen Belangen der Beschäftigten wie bspw. mehr Hitzeschutz in den heißen Sommern, die Personalentwicklung oder Telearbeit. Insbesondere in Zeiten von Corona war die Rahmenvereinbarung zur Telearbeit eine wichtige Grundlage, um vielen Beschäftigten die Möglichkeit geben zu können auch von zu Hause aus zu arbeiten. In unterschiedlichen Bereichen konnten der Senat und der Hauptpersonalrat in dieser Legislaturperiode gemeinsam viele Dinge voranbringen. Das geschah in „konstruktivem Ringen“ und beide Seiten ziehen eine positive Bilanz.
Die Zeit von der Bewerbung bis zur Einstellung wurde von 5 Monaten auf gut drei Monate reduziert. Das gesamte Verfahren wird nach und nach moderner und einfacher gestaltet. Hierzu wurde bereits ein zentrales Bewerbungsportal des Landes Berlin eingerichtet. Die wachsende Stadt benötigt auch mehr Personal. Berlin wirbt deshalb auch außerhalb der Stadt für seine attraktiven Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst. Die Finanzverwaltung bspw. bewirbt ihre Arbeitsplätze zentral und stellt auch zentral ein. Das erleichtert es Bewerbern und Berlin besser zueinander zu finden, da nicht nach jeder offenen Stelle einzeln gesucht werden muss. Gleichzeitig könnte eine zentrale Einstellung auch den Bezirken die Einstellung neuer geeigneter Bewerberinnen und Bewerber erleichtern. Leider kannibalisieren sich die Bezirksverwaltungen derzeit noch zu oft gegenseitig bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter. Insbesondere die Außenbezirke haben hier etwas größere Probleme gegenüber den innerstädtischen Bezirken.
Neue Mitarbeiter werden nicht nur extern eingestellt; Berlin bildet auch selber aus. Zusätzlich den beruflichen Ausbildungen gibt es duale Studiengänge. In den letzten Jahren wurden Vereinbarungen mit Hochschulen geschlossen, um die vom öffentlichen Dienst benötigten Studiengänge zu etablieren. Die Studierenden erhalten während des Studiums bereits ein Gehalt und verpflichten sich anschließend mehrere Jahre für den Berliner öffentlichen Dienst zu arbeiten. Weiterhin erhalten die Studierenden auch praktische Einblicke und können so besser ihre Arbeit aufnehmen.
Vieles verändert sich im Laufe der Zeit. Die Arbeit in den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes ist heute eine andere als noch vor 10 oder 20 Jahren. Um die Mitarbeiter bei diesem stetigen Veränderungsprozess möglichst gut zu begleiten, werden von der Verwaltungsakademie Fortbildungen für 45.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Jahr angeboten. Die Kurse werden in Zukunft digitaler werden. So wird mehr auf online Kurse gesetzt und das E-Learning vorangetrieben.
Um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes bessere Arbeitsbedingen zu ermöglichen, schließt das Land Berlin mit dem Hauptpersonalrat verschiedene Rahmenvereinbarungen ab. Diese gelten dann für alle Beschäftigen des Landes Berlin. Die Rahmenvereinbarungen sind notwendig, da die Gesetze Vorgaben machen aber diese nicht immer alle Bereiche komplett abdecken. Gleichfalls können so auch ältere Dienstvorschriften besser an neuere Entwicklungen angepasst werden. Derzeit wird an Vereinbarungen in den Bereichen IT und Gesundheit gearbeitet.
Abschließend befand Frau Ortmann, der öffentliche Dienst in Berlin ist in den letzten Jahren attraktiver geworden. Es bleibt aber noch Luft nach oben. Der Senat arbeitet mit seinem personalpolitischen Aktionsprogramm daran und möchte auf diesem positiven Weg weitergehen.