33. Roter Tisch
33. Roter Tisch

33. Roter Tisch

Dieser 33. Rote Tisch war eine hybride Veranstaltung. Unter Einhaltung der Abstände konnten einige Bürgerinnen und Bürger im Bürgerbüro teilnehmen und zugleich fand der Rote Tisch auch online als Videokonferenz statt. Mein Gast: Marcel Fratzscher, Präsident des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) Das DIW ist etwas Besonderes unter den Wirtschaftsinstituten, da es sich nicht nur mit wirtschaftlichen Vorgängen befasst, sondern auch sozialen Angelegenheiten widmet wie der Ungleichheit oder Fragen der Verteilung.

Der Schwerpunkt dieses Roten Tisches war die Zukunft Berlins und seine Stärken und Schwächen. Berlin ist eine besondere Stadt. Die Teilung in einen Westteil, welcher eher einer Insel glich und der innerhalb der ehemaligen DDR als Hauptstadt privilegierten Ostteil, führte zu unterschiedlichen Entwicklungen. 1990 wurde aus beiden Hälften endlich wieder ein Berlin. Dieses Berlin wurde dann wieder die Hauptstadt Deutschlands und begann sich geeint zu einer Metropole zu entwickeln. Innerhalb Deutschlands ist Berlin auf Grund seiner Teilung und seiner Größe einzigartig. Die Geschichte prägt die Stadt bis heute.

Zugleich zieht diese Besonderheit viele kreative Talente aus aller Welt an. Sie bringen neue Idee mit und bereichern die Stadt. Von der Attraktivität her spielt Berlin in einer Liga mit Städten wie New York oder Paris. Die wachsende Internationalität ist ein lebendiger Beweis dieser Anziehungskraft. Die Toleranz und die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem ist in Berlin sehr ausgeprägt. Dies erleichtert es Neu-Berliner Fuß zu fassen und sie kommen gerne hierher an die Spree.

Mit seinen drei Universitäten, der Charité und vielen Hochschulen und Forschungseinrichtungen bietet Berlin neuen Talenten eine Top-Ausbildung. Viele Studierende von außerhalb bleiben auch gerne in Berlin und bauen sich ihre Zukunft auf.  Die große und vielfältige Forschungslandschaft stärkt den Wirtschaftsstandort Berlin. Insbesondere im Gesundheitssektor gehört Berlin zu den Spitzen-Standorten, wenn es um Forschung und Entwicklung aber auch um die Industrie geht. So gehört die Charité zu den führenden forschenden Universitätskrankenhäuser Europas.

Im Verhältnis zu andere Metropolen und europäischen Hauptstädten ist das Einkommensniveau in Berlin geringer. Das muss allerdings nicht nur als Nachteil begriffen werden, sondern sollte Ansporn sein, dass unsere Stadt andere Wege geht als andere Städte. Berlin sollte sich seine Andersartigkeit und auch seine Günstigkeit bewahren. Mit einem Durchschnittseinkommen soll es auch zukünftig möglich sein, in Berlin eine Wohnung zu bezahlen Dabei kommt der Verwaltung eine besondere Rolle zu. Es werden mehr erschwingliche Wohnungen und bezahlbare Gewerbemieten gebraucht. Der Politik und der Verwaltung obliegt es, gute langfristige Rahmenbedingungen und Regulatoriken zu schaffen. Berlin hat in den Jahren seit der Wiedervereinigung eine rasante Entwicklung hinter sich und befindet sich auf einem guten Weg in die Zukunft.