Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
ein bewegtes und aufregendes Jahr neigt sich dem Ende.
Wir befinden uns im 2. Jahr der Pandemie. Viele Maßnahmen, in die richtige Richtung, wurden unternommen. Am deutlichsten kann ich es daran sehen, dass wir aktuell ein Mehrfaches an Ansteckungen im Vergleich zum Vorjahr haben, aber gerade einmal zehn Prozent an Todesfällen beklagen müssen. Hoffentlich geht die Pandemie rasch in die sogenannte Endemie über. Ohne eine noch höhere Impfquote wird das schwer, deshalb ist Impfen und Boostern so wichtig – um mehr gesamtgesellschaftliche Freiheit zu erreichen.
Für meine Veranstaltungsreihe der „Rote Tisch“ wüsche ich mir mehr Freiheit, damit wir wieder persönlich ins Gespräch kommen können.
Für Berlin war 2021 ein Superwahljahr. Sie haben mir erneut Ihr Vertrauen geschenkt und mich zum 2. Mal zu Ihrem Abgeordneten gemacht. Mit einem guten Ergebnis. Dafür danke ich Ihnen.
Auf Bundesebene kam es zu einem Politikwechsel. Die SPD stellt nach vielen Jahren, mit Olaf Scholz, wieder den Kanzler.
Auf Landesebene gibt es eine Fortsetzung R2G-Senats mit Franziska Giffey an der Spitze.
Und auf Bezirksebene gibt es einen echten Neuanfang. Nach 50 Jahren wird die CDU nicht mehr die Bezirksbürgermeisterin stellen. Die SPD-Fraktion unter der Führung von Olemia Flores und Volker Semler sind mit den Grünen und der FDP eine Zählgemeinschaft eingegangen.
Die soziale Frage des bezahlbaren Wohnraums wird nicht nur in Steglitz-Zehlendorf eine Rolle spielen. Neubau und Ankauf sind hier die zentralen Instrumente. Mit dem Ankauf der Wohnungen der Thermometersiedlung ist ein Schritt in die richtige Richtung getan. Mit dem Neubau der Parks Range ein weiterer.
Politische Ämter sind Ämter auf Zeit. Nach sieben guten Jahren bin ich als Finanzsenator ausgeschieden. Dass Berlin schnell und stärker als manche anderen Bundesländer aus der Krise kommt, ist vielleicht der wichtigste Erfolg der Amtszeit. Es gibt aber mehr: Berlin hat seine Investitionen aus dem Kernhaushalt seit 2014 auf gut drei Milliarden jährlich mehr als verdoppelt. Die landeseigenen Unternehmen investieren sogar noch mehr und haben ihre Investitionen um die Hälfte erhöht. Man sieht es beim KiTa- und Schulbau, neuen U und S Bahnen, neuen Wohnungen und den Baumaßnahmen am Charité Standort Benjamin Franklin. Berlin kommt insgesamt nach vorne: das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von Berlin ist überdurchschnittlich geworden in Deutschland und wurde dieses Jahr die dynamischste Stadt in Deutschland mit vielen neuen Digitalisierungs-Firmen, Start Ups und modernen Industrieansiedlungen wie Siemensstadt. Berlin hat die Garantien auf die vor etwa 20 Jahren zusammengebrochene Bankgesellschaft zurücknehmen können und dieses traurige Kapitel nunmehr ohne weitere Verluste beenden können. Berlin hat heute ein zentrales digitalisiertes Bewerbungsportal unter der Überschrift ‚Hauptstadt machen‘ und stellte allein im letzten Jahr in den Bezirken so viel Personal ein, dass nicht nur das Ausscheidende ersetzt wurde, sondern die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 6% zunahm. Berlin hat nicht mehr die rote Laterne und stellt sich dem Wettbewerb der europäischen Hauptstädte. Dazu konnte ich beitragen – mit vielen in einem großen Team.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und ein gutes Ankommen in 2022.
Ihr
Matthias Kollatz