In Berlin wurden 2019 über 4500 neue Wohnungen durch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften fertiggestellt. Zusätzlich wurden über 12.000 Wohnungen angekauft. Wenn wir uns ehrlich machen, sollte das Verhältnis eher umgekehrt sein, damit mehr neuer Wohnraum in kommunaler Hände kommt.
Eine Voraussetzung dafür ist eine gezielte Grundstückspolitik. Nicht mehr Höchstpreise sind maßgeblich, sondern das überzeugendste Konzept für ein Grundstück steht nunmehr im Vordergrund. Um die dafür notwendigen Flächen auch anzukaufen wurde ein neuer Bodenfonds ins Leben gerufen, der hierfür gezielt Grundstücken ankaufen wird. Der Bodenfonds schafft organisatorisch das letzte Element in der Weiterentwicklung der neuen Liegenschaftspolitik in Berlin.
Zu einer aktiven Stadtentwicklungspolitik gehören auch Milieuschutzgebiete. Sie sind ein wichtiges Instrument der Bezirke gegen Verdrängung von Menschen aus ihren vertrauten Kiezen. Seit 2016 wird das Instrument in fast allen Bezirken erfolgreich angewendet. Leider nicht in Steglitz-Zehlendorf. Der aktuelle Fall des Verkaufs eines Gebäudes in der Mittelstraße zeigt eindrucksvoll, welche Chancen auf bezirklicher Ebene hier verpasst wurden. Bis August wurden berlinweit in 2020 erfolgreich 45 Abwendungsvereinbarungen mit Neueigentümern geschlossen. Dieses wirkungsvolle Instrument muss nun endlich auch in Steglitz-Zehlendorf ankommen!